Lola hat Zahnschmerzen. Und das schon seit Wochen. Aber für die 45-jährige Krefelderin ist der Schritt undenkbar, eine Praxis aufzusuchen. Die Haare sind ungewaschen, die Kleider verziert von Löchern und das Portmonee gemeinsam mit der Versicherungskarte schon lange irgendwo verschwunden. Lola ist obdachlos. Und trotzdem hat Lola ein Recht auf Versorgung.
Das Krefelder Medi-Mobil ist Ansprechpartner für Menschen, deren Leben sich schwerpunktmäßig im offenen Raum abspielt. Alle zwei Wochen fahren Ärzte ehrenamtlich im medizinisch-ausgestatteten Bus die Plätze in Krefeld ab, an denen sich besonders viele Wohnungslose aufhalten, um ihnen eine medizinische Versorgung zu ermöglichen. „Obdachlosigkeit kann viele Gründe haben“, erklärt Ludgar Firneburg als Leiter der Diakonie in Krefeld / Viersen bei seinem Besuch beim Zonta Club Krefeld am Rhein. „Suchtproblematiken, psychische Probleme oder Gewalt in der Familie – wer auf der Straße lebt, hat immer einen Grund.“ Im Medi-Mobil finden diese Menschen ein Gehör: Wunden werden versorgt, Schmerzen unter die Lupe genommen und manchmal sich auch einfach nur Zeit, für ein ermutigendes Gespräch eingeräumt. „Unsere Ärzte sind dabei auf Spenden angewiesen, denn die medizinischen Materialien müssen natürlich angeschafft werden“, erklärt der Geschäftsführer weiter. Zonta hat sich entschieden, an dieser Stelle zu helfen: Aus dem Erlös des Weihnachtsbasar der guten Taten im vergangenen Jahr spendet der Freundeskreis des Zonta Club Krefeld am Rhein 500 Euro für die Anschaffung von medizinischer Ausstattung.